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Forumtheater lässt das Publikum die Lösungen finden

Monat

Dezember 2013

Dilemma der Flüchtlinge fällt auf Gemeinden: Werte mit Forumtheater neu ins Gespräch bringen

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Allmählich bewegt sich sogar in Bayern etwas: Flüchtlingsschicksale und politische Bewegung werden sogar im Staatsfunk gebracht, aber die Vermittlung zwischen den bedrohlich dargestellten Bettlern, Flüchtlingen und Obdachlosen und den von Abstieg bedrohten Mittelschichtlern braucht noch viele lebendige Varianten.

Vor allem die gemeinschaftlichen Lösungen werden not-wendig, wo immer noch die Einzelleistungen vorgestellt und angemahnt werden: Helden und Almosen, zwei Extreme als wenig tragfähige Lösungen für eine ganze Gesellschaft.

Die gemeinschaftlichen Lösungswege sind uns vielfältig blockiert:
Aus den Kirchen, Gewerkschaften und Parteien kommt oft nur Polarisierung, keine stabile Bewegung: Almosen und leere Appelle statt Orientierung an Menschenrechten, bis zur rassistischen Ablehnung statt Mitmenschlichkeit.

In den Gemeinden sind die Funktionäre oft durch diese Einbindungen blockiert, aber dennoch kämpfen sich einige Gruppen frei: Solidaritätsarbeit entsteht, manchmal sogar im richtigen Dialog mit den Flüchtlingen. Dafür kann das Forumtheater dann in den Verbreiterungen eingesetzt werden:

Die Dilemma der Geflüchteten und der mit ihnen solidarischen Bürger mit ihrer Umgebung sind ein anschaulicher Stoff, die Werte einer Gemeinde ins Gespräch zu bringen, wie auch die Werte in Unternehmen und Einrichtungen, und sie neu zu besprechen: Wie entsteht unsere gemeinsame Zukunftsfähigkeit?

Augusto Boal: Hamlet und der Sohn des Bäckers – Die Autobiografie – Arno Widmann in der Berliner Zeitung

Eine friedliche Lösung

Augusto Boal AutobiografieAugusto Boal: Hamlet und der Sohn des Bäckers – Die Autobiografie, Mandelbaum Verlag, Wien 2013, hrsg. Von Birgit Fritz, übersetzt von ihr und Elvira M. Gross, 376 Seiten, s/w Fotos, 24,90 Euro.

Augusto Boal (1931-2009) war einer von denen, die im vergangenen Jahrhundert das Theater neu erfanden. Er hat das Theater auf die Straßen und Plätze gebracht. Nicht nur in dem er dort satt in festen Häusern spielte. Er entwickelte auch Spielformen, bei denen der Zuschauer nicht sofort wusste, dass er Zuschauer ist. Seine „Schauspieler“ mischten sich unter die Passanten, spielten dort Szenen einer Ehe oder Drogendealer oder was auch immer und die Passanten verhielten sich dazu.

Nicht zu einer Aufführung von etwas, denn sie wussten nicht, dass es „nur“ eine Aufführung war, sondern so als wäre es die Sache selbst. Man kann sich vorstellen, wie viel Training das auf Seiten der Schauspieler voraussetzt.

Nicht nur bei der Verstellung, sondern erst recht bei der Aufklärung des Publikums darüber, dass alles nur Theater war. Es gilt mit Zorn und Empörung fertig zu werden, mit dem Gefühl von jungen, frechen Leuten verarscht worden zu sein, die etwas bei einem herausgekitzelt haben, das man lieber nicht in die Öffentlichkeit gezerrt sehen möchte: sei es Brutalität oder Feigheit.

Man denkt sich, dass diese Art von Schauspielerei einem helfen könnte, das Leben selbst als Schauspiel zu betrachten, es also aus einem heilsamen Abstand besser ertragen zu können. Das ist eine Illusion. Wie alle diese Überlegungen, die darauf abzielen, es könnte Rezepte geben, Kniffs, die man nur anwenden brauchte und schon ginge es einem besser. Ganze Industrien basieren auf dieser Hoffnung.

WEITER: Arno Widmann in der Berliner Zeitung

ASYL: Menschen wie Menschen behandeln: Do 12.12 um 19h an der Hochschule #Regensburg

„MenRTEmagicC_Flucht_und_Asyl_04chen wie Menschen behandeln“ –
Im Rahmen der Vortragsreihe „Flucht und Asyl“ an der OTH Regensburg spielen wir unser aktuelles Forumtheaterstück „Asyl“: 

Donnerstag, 12. Dezember 2013, 19:00 Uhr
an der OTH Regensburg  – Seybothstraße 2 – Raum S322

Infos zum Stück:
http://www.uetheater.de/index.php?option=com_content&view=article&id=321&Itemid=270
http://www.uetheater.de/index.php?option=com_content&view=article&id=324&Itemid=217

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