Theaterpädagogik hat nicht nur mit Kunst und Theater zu tun, es ist auch die Lernfähigkeit in Ausdruck, Körperbewusstsein und Gruppe, und die Art der Vermittlung in guter Atmosphäre: Supervision kann dazu einige wichtige Hinweise geben, bevor du entmutigt und niedergeschlagen von „hoffnungslosen Fällen“ an dir selbst zweifelst:

Die wachsende Unkultur von animierten Computer-Spielen und die Privatfernseh-Vorurteile, verordnet durch die kapitalistischen Wettbewerbs-Parteien, machen unsere nächsten Generationen etwas unfähiger, tatsächlich handlungsbereit zu sein, einige sind nur noch reaktiv. Das gefällt Befehlshabern und Abzockern, die aus Steueroasen wie Grünwald und Luxemburg mit unseren Wohnungen zocken.

Augusto Boal hat in seiner Ästhetik der Unterdrückten davon geschrieben, wie vor Jahren Paulo Freire in seiner Ecopedagogy zu einer Pädagogik der Empörten.

Den Beruf der Theaterpädagogen

Theaterpädagogik definierten wir Anfang der 1980er Jahre, als auch Kinder- und Jugendtheater auf die Bühnen kamen, und lösten uns von der autoritären Unterrichtung:

bis dahin war es in der Schauspiel-Ausbildung wie in mancher Kunst der früheren Zeit: Eine erfahrene ältere Künstler*in gab ihre Erfahrungen in einer Art Unterricht weiter, wie sie selbst gelernt hatte.

Genau so lernte man im Theater alle entsprechenden Berufe: Schauspiel als Ausdruck und Rollen-Arbeit, Regie und Regie-Assistenz zum Ablauf eines Stückes, dazu Bühnenbild und Kostüm etc. Dramaturgie als Gesamt-Blick auf die Produktion, bis auf die Intendanz, die Besetzung bisher eine heilige Kritiker*- und Presse-Aufgabe – was sich gerade ändern kann ;-))

In der Zeit des Faschismus waren die Theaterexperimente und -formen von Bert Brecht und Erwin Piscator in andere Länder ausgewichen, zeitweise im Austausch in Russland sehr erfolgreich, unter Stalin nach Amerika weiter geflohen:

In jener Zeit begann sich das neue Theater zu öffnen und ging durch die Lande, wie Bread and Puppet, das Living Theatre mit Judith Malina und Julian Beck und Armes Theater des Jerzy Grotowski kam auf die Festivals auf Plätze und in Zirkuszelte, gestaltete Workshops und völlig neue Erfahrungswelten, wie das Körpertheater, die dann auch mal zur Demo werden konnten