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Forumtheater lässt das Publikum die Lösungen finden

Magie der Gruppe als Kritische Hoffnung?

Magie der Szene, die eine Gruppe gestaltet, wirkt anders, als all die fertig geschriebenen Autoren-Theater, die hierzulande gesprochen, gespielt und geschrien werden, weil das als unsere Tradition wie in Oper und Operette und Musical erscheint.

Längst haben sich in anderen Kulturen die Fragen weiter entwickelt, die Bert Brecht gestellt hatte: Wie bringen wir das Theater in den Dialog, wie kommen wir von Lehrmeister- und Propaganda-Haltungen zu spielerischen Auseinandersetzungen?

Jahre später war die Frage auch in Südamerika akut, in Militär-Diktaturen und unter einer Zensur, wie wir sie allmählich auch hier im Kriegszustand erleben: Augusto Boal entwickelte mit dem Hintergrund des Denken von Paulo Freire und der Pädagogik der Unterdrückten das Theater der Unterdrückten.

Das sind Begriffe der 1970er Jahre, aber die Hintergründe sind auch hierzulande seitdem nicht sehr viel demokratischer geworden, aber die Verschleierungen von Lobby- und Machtpolitik in Medien und Werbung wurden raffinierter: in der Ästhetik der Unterdrückten hat Boal etliches davon angesprochen.

Kritisches Denken wie die „Frankfurter Schule“ ist hierzulande wie das verengte marxistische Parteien-Denken jahrzehntelang im Antikommunismus diffamiert worden, und bis heute beherrschen die Sprachregelungen unsere öffentlichen Medien: Kapitalismus und Klassen werden wie Armut und Ausbeutung von „anständigen“ Menschen nicht angesprochen.

So brauchen wir andere Künste, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen: Magie ist eine der ganz alten Mächte, die Natur zu spüren und ihren Kräften nachzugehen, für eine Gemeinschaft verantwortlich zu denken und mit Konflikten umzugehen, bevor die Pharaonen und Religionen dies an Priester delegierten, die sie beherrschen konnten: Gott-Könige als Auftraggebende hatten wir auch noch neulich vor gut 100 Jahren, und einen „demokratisch“ gewählten Papst mit männlicher Einheitspartei …


Das Titelbild ist vom Living Theatre:

„Der Poet Julian Beck und die Schauspielerin Judith Malina hatten die Theatergruppe 1947 gegründet, die in diesem Jahr im „Focus Living Theatre“ beim digitalen Theatertreffen breit gewürdigt wird – mit Diskussionen, einem Dokumentarfilm und Vorträgen. https://www.deutschlandfunkkultur.de/58-berliner-theatertreffen-die-utopie-des-living-theatre-100.html


Critical Hope. Ein Beispiel – das Ende ganz unten:

Malcolm Jiyane (piano/trombone) aus Johannesburg, Asher Gamedze (piano, drums) aus Kapstadt, Simon-Mary Vincent (piano) aus Budapest waren am 27.01.2024 im Fraunhofertheater in München eingeplant …

Diese von der Sophiatown Arts Akademy, dem Sophiatown Arts Festival, dem Haus Steingraeber und der Universität Bayreuth ermöglichte Künstler:innen-Begegnung bringt Ausnahmemusiker:innen des Jazz und der politischen Gegenwartsmusik zusammen. Im Rahmen ihrer Artist Residency haben sich die Künstler:innen mit dem Thema “Critical: Hope!” auseinandergesetzt: Hoffnung, verstanden nicht als naiver Wunsch, sondern als politische Analyse von Gegenwart und radikal gerechter Zukunftsentwurf.

“The here and now is a prison house. We must strive, in the face of the here and now’s totalising rendering of reality, to think and feel a then and there.” José Esteban Muñoz, Cruising Utopia: The Then and There of Queer Futurity


Alle Weltkulturen haben ihre Natur der Magie, und sie verweisen auf das, was uns mächtig erscheint. Aber wie blicken wir auf die Mächte, die und zu zerstören drohen? Hilflos, wie auf Erdbeben und Naturgewalten, oder mutig, wie unsere Vorfahren gegen Leibeigenschaft und Sklaverei?


Universum hieß es früher, nun denken wir in der globalen Welt weiter, was auch vor der Kolonialisierung an anderen Denkweisen und Kulturen, Gemeinschafts-Ordnungen und Religionen existierte, was Anthropologen wie David Graeber und David Wengrow in Anfänge beschreiben

Pluriversum - Ein Lexikon des Guten Lebens für alle

Wissenschaftsjournalist Wolfgang Chr. Goede berichtet im Gespräch mit Lora-Moderator Fritz Letsch aus seinem pluriversalen Leben in Kolumbien.

  • WO sich Global-Nord und Global-Süd überlagern, von schnellsten Internets und virtueller Wirtschaft bis zu Garcia Marquez magischem Realismus und dem, in Stadt und Land, anzutreffenden Zauber und Hexenglauben.
  • WIE entstand in den indigenen Gesellschaften Lateinamerikas der Pluriversalismus – Einheit von materieller Welt und Natur als ein Lebewesen?
  • WAS ist das daraus erwachsende „Gute Leben“-Prinzip?
  • WARUM ist es heute im Zuge der Dekolonisierung wieder aktuell?
  • WORIN verbinden sich Pluriversalismus mit der modernen Astrophysik von Quantenwelt und Multiversum?
  • WO begegnen sich Global Nord/Euro-Zentrismus und Global Süd – WIE könnten Brücken aussehen?

Aktuelles Beispiel ist, wie Kogi Indigene aus der karibischen Bergwelt Kolumbiens den Schweizer Umweltschutz und Politik beim Naturmanagement und Renaturierung der Rhône beraten.

Text, Link, Video aus der Pressemitteilung (französisch) » „Als Hüter des Wissens der Vorfahren pflegen diese Menschen eine Verbindung zur Natur, die sie als Lebewesen betrachten. Das Verständnis der Dynamik unseres Territoriums ist für dessen Erhaltung und Widerstandsfähigkeit von wesentlicher Bedeutung.“ https://www.lemanbleu.ch/fr/Actualites/Geneve/Une-delegation-kogi-ouvre-le-dialogue-sur-notre-gestion-du-territoire.html:

Diese Woche durchquerte eine Delegation der Kogi, eines indigenen kolumbianischen Volkes, die Rhône von ihrer Quelle bis nach Genf. Ziel ihres Besuchs ist es, einen Dialog über unsere Bewirtschaftung des Territoriums und der natürlichen Ressourcen zu eröffnen. Sie wurden heute nachmittag im Palais Eynard empfangen.

Der Dialog zwischen dem Volk der Kogi und der Stadt Genf ist eröffnet. Heute Nachmittag empfing Bürgermeister Alfonso Gomez eine Kogi-Delegation im Palais Eynard. Ihr Gouverneur, Arregoces Conchakala, konnte ihre Empfehlung nach einer Woche entlang der Rhône übermitteln.


Die Magie der Szene

Ein Bild einer Situation aufzustellen, gibt neue Bedeutung und Deutung:

Die Magie der Szene kennt jede Bühne in aller Welt: Einen Raum als besonderen besetzen, an dem sich besonderes ereignet, aus der Gegenwart gerissen, als Erzählung alter Zeit oder Probe auf die Wirklichkeit

Die Magie der Szene besteht zumindest aus Abstand, Richtung und Haltung der Personen zu einander, oft entsteht in den stellvertretenden Personen sogar ein Satz, der in den Ursprungs-Verhältnissen geläufig war.

Jede wiederholbare Aufstellung einer Szene bewirkt im Publikum eine Erinnerung an eigenes Erleben: Solche Szenen in Familie, Schule, Beruf, Betrieb und Einrichtung, in Filmen und anderen Aufstellungen und Theater-Erlebnissen:

„Michel Foucault hat die These geprägt, dass nach dem Niedergang einer starken Idee der Geschichte, der „großen Obsession des 19. Jahrhunderts“, „die aktuelle Epoche eher die Epoche des Raumes“ wäre (Foucault 1990, 34). … Wenn sich, wie Foucault nahe legt, zentrale Konflikte der Sozial- und Kultur-philosophie „zwischen den anhänglichen Nachfahren der Zeit und den hartnäckigen Bewohnern des Raumes abspielen“ (Foucault 1990, 34),  academia.edu/10099208/Der_ge%C3%B6ffnete_Raum_Zur_Politik_der_%C3%A4sthetischen_Form

Bewegung im Raum, statt Besitz des Raumes

Die Oligarchen des Kapitals zeigen uns, wo sie ihre Zukunft sehen: Außerhalb der Staaten, zwischen den Häfen der Meere und den Flughäfen der Metropolen, auf Luxus-Yachten und in Privatjets, … umgeben von den alten Werken der Kunst, die auf den Märkten zugeliefert werden.

 **KUNST IST MAGIE, BEFREIT VON DER LÜGE, WAHRHEIT ZU SEIN - T.W ADORNO**

Magicversa: Die Welten der Kräfte und Magie in den Kulturen und Regionen der Welt, alles in Schwingungen der Farben, Kunst, Musik und Theater: Zauber im Pluriversum der Kulturen!

Heilsame Orte finden

Alles, was bisher als heilig und gemeinschaftlich, als heilsam und öffentlich galt, hat Spuren von einem tieferen Bewusstsein, das uns oft nicht mehr leicht zugänglich ist. Geomantie, das Wissen um die gesunden und kräftigen Orte, um die beste Anordnung von Häusern, Einrichtung und Zuordnung wie Feng Shui, kann in’s Bewusstsein kommen, aber auch in das gemeinschaftliche Unbewusste, in das wir alle kritischen und schwierigen Themen verschieben wollen, wie Krankheiten, Krieg, Streit, Sterben …

Aktuell gab es neue Forschungen, die eine gesunde Ausstrahlung viel besuchter Orte und sogar von Friedhöfen nachgewiesen haben, denn unser Biom lebt vom gesunden Austausch, die Depression oft von der Abtrennung.


DIE GEISTER VERSAMMELN

68 Jahre nach Beginn der Zwangsumsiedlungen am 9. Februar 1955: Gathering the Ghosts ist das diesjährige Thema des Sophiatown Arts Festival, einem einzigartigen, von der Community kuratierten Festival – veranstaltet im Sophiatown „The Mix“ 10. – 12. Februar 2023

Für 2023 bitten wir alle unsere Mitwirkenden, sich mit den Ghosts of Sophiatown zu verbinden, ihnen zuzuhören und gemeinsam etwas zu erschaffen. Begleiten Sie uns, während wir uns mit der Schönheit dieses einzigartigen Vororts, seinem Jazz, seiner Literatur und seinem Stil auseinandersetzen, um aktuelle Themen rund um Ausgrenzung, Zugang und Chancen zu verdeutlichen.

Das jährliche Sophiatown Arts Festival ist für alle kostenlos. An drei Tagen werden wir mit Ihnen präsent sein: Ausstellungen, Konzerte, Kinderworkshops, Dokumentarfilme, Vintage-Modenschauen und mehr.

Und es geht nicht nur darum, drei Tage lang in einer Gemeinschaft mit Geistern zu sein: Es geht darum, eine Gemeinschaft für die Zukunft aufzubauen. Trevor Huddleston Memorial Center 73 Toby Street und verschiedene Standorte im Vorort Sophiatow

Augusto Boal wirkt weiter

Das Freiburger Theaterkollektiv „Das Theater Instrumental“ zeigt von Donnerstag bis Samstag, 1. bis 3. Februar, je 20.30 Uhr, und am Sonntag, 4. Februar, 19.30 Uhr, das interaktive Solostück „Boal – Go on Act“ im Freiburger E-Werk, Eschholzstraße 77.

Marcelo Miguel spielt Augusto Boal, einen brasilianischen Regisseur und Theaterautor, der das „Theater der Unterdrückten“ gegründet hat.

Boal kritisierte das konventionelle Theater, wollte das Publikum aus der passiven Rolle befreien und sie zu Akteuren der Handlung machen.

„Während Boal in Lateinamerika das Theater der Unterdrückten zur Lösung als bekannt vorausgesetzter Probleme verwendete, diente es ihm in Europa dazu, dem Problem überhaupt erst auf die Spur zu kommen.

Dort, soll heißen in Brasilien, waren die Unterdrücker sichtbar, ständig gegenwärtig, sie patrouillierten mit Maschinenpistolen durch die Straßen. Hier lassen sie sich nicht so leicht ausmachen: Die Unterdrücker sitzen im Kopf der Unterdrückten.

Theater der Unterdrückten kann ein Schlüssel sein, Gesellschaft zu verändern. Aber ein Schlüssel allein öffnet keine Tür, dies tut erst der Mensch, der den Schlüssel benutzt. – Boal“

Mehr Informationen unter http://ewerk-freiburg.de. Der Eintritt kostet 17/13 Euro.

https://www.ibidem.eu/de/theater-der-unterdrueckten-als-mosaikstueck-gesellschaftlichen-wandels.html
https://www.ibidem.eu/de/theater-der-unterdrueckten-als-mosaikstueck-gesellschaftlichen-wandels.html

Legislatives Theater zu unseren politischen Situationen?

Legislatives Theater ist nicht das derzeitige müde Theater unserer gesetzgebenden Parlamente und Parteien, sondern der brasilianische Weg in eine demokratische BürgerInnen-Mitwirkung nach den Militärdiktaturen in den 1980er und 90er Jahren durch dialogische Theaterformen, auch auf der Straße.

Legislatives Theater

Legislatives Theater entstand in Rio de Janeiro in den Jahren, in denen Augusto Boal als Stadtrat (Vereador) mit seinen Mitarbeitenden und Gruppen und Initiativen deren Szenen und Themen entwickelten: Mit Forumtheater die Szenen ihrer verletzten Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten, das Publikum erprobt spielerisch Änderungsmöglichkeiten, wie auch in den anderen Methoden des Theater der Unterdrückten in der Anwendung der Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire.

Die Versuche werden protokolliert, diskutiert, zu Gesetzesvorschlägen verdichtet. Augusto Boal hatte die Möglichkeit, die Praxis zu entwickeln und darüber zu schreiben:

Gegen den Trend:

In der langjährigen Politik wurde durch De-regulierung das Recht eher noch mehr marktgerecht gestaltet und gedacht, durch neo-liberale Konkurrenzgestaltung den Geschäften der Vorrang eingeräumt, die demokratische Gestaltung für unsinnig, unmöglich oder unqualifiziert erklärt.

Experten wissen alles besser, haben untersucht, erklären, was wir brauchen sollen. Die Fähigkeit, unsere direkte Umwelt zu gestalten, würde uns motivieren, verantwortlich machen. Die uns entfremdete und nicht mit-gestaltbare Welt wirkt feindlich, revierbesetzt und bekämpfenswert, und wenn es nur durch Abfall ist … oder Zerstörung.

Eine Welt, in der mir kein Platz, keine Mitwirkung eingeräumt wird, ist nicht lebenswert.

In der derzeitigen Kriegs-Politik besteht wenig Hoffnung, die Macht der Konzerne in unseren Ländern zu brechen, die nun vollständig von Lobby-Interessen gesteuert sind. Aber wann kommen die Befreiungen aus den anderen Ländern? Oder bringt das Erwachen zu den Themen der Kolonialisierung hierzulande Veränderung?

Jeder Mensch muss sich seine Welt erobern können.

Zuerst können wir das bei unseren Eltern, aber schon in der Schule erleben wir viele Strukturen, in denen wir nicht stören sollen, nur Gast sind, keine wirklichen Spuren hinterlassen sollen …

Die Unrechts-Zustände veröffentlichen und verändern: Szenen dazu vermitteln

regelmäßig reden Politiker davon, dass bei uns alles über-reguliert sei: Das ist sicher an vielen Handelsthemen richtig, denn die Klassen von Gurken und Äpfeln in europäischen Standards sind inzwischen international umkämpftes Export-Feld.

Die Frage ist, wie weit wir das „von oben herab“ für uns als Bindung empfinden, wie wir unseren Alltag neben den interational agierenden Supermärkten organisieren, um nicht an schadstoffbelastetem chinesischem Gemüse und Obst zu landen.

Als demokratisch erzogene und idealistisch denkende Menschen wollen wir bei der Gestaltung der uns betreffenden Gesetze mitwirken, und so manches alte Gesetz aus dem 3. Reich wird uns immer noch als gültig präsentiert. Die Psychiatrie, aber auch Teile der Medizin und vor allem die Justiz haben diese Fortsetzung wenig reflektiert, die kleine Bewegung der Reformen wurde von den behäbigen Kräften erstickt:

Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren!

Der Spruch bezog sich nicht so sehr auf das Mittelalter, als viel mehr auf jenes germanische 1000jährige Reich, das zwar nach nur 12 Jahren räumlich untergegangen war, aber mit seinen Mechanismen weiter wirkt – in manchen anderen Ländern noch weniger reflektiert als in unserem. Studierende, die ihre Professoren als Nazis begriffen, Situationisten und die Subversive Aktion waren die Vorläufer der Kommune 1 und der Studentenbewegung, bis Benno Ohnesorg beim Schah-Besuch erschossen wurde.

Theater der Unterdrückten – eine Einführung

Theater der Unterdrückten – eine Einführung

WORKSHOP| Freitag, 8. Dezember | 14 – 20 Uhr | Münchner Zukunftssalon, Goethestraße 28 | Nord Süd Forum München e.V.

Die Referentin Nelly Alfandari ist Pädagogin und arbeitet als Theaterschaffende mit der Methode des Theaters der Unterdrückten in verschiedenen Kontexten in London und Barcelona. Sie hat zum Thema Social Justice, Inklusion und kritische Pädagogik an der London South Bank University promoviert.

Unter Alfandaris Anleitung erlernen die Teilnehmenden für die Lösungen relevanter politischer und alltäglicher Probleme selber einzustehen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Zur Anmeldung per Email geht es hier.
im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung – aus dem BenE München Ticker Ausgabe 21/2023, 1. Dezember 2023

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde,

„Ich wünsche mir viele Einreichungen beim 4. Münchner Schulpreis. Gesucht werden sowohl bewährte Formate als auch neue Ideen, wie sich Mitbestimmung und Teilhabe, aber auch Respekt und Toleranz gegenüber Andersdenkenden im Schulalltag integrieren lassen. Jede Idee ist wichtig.“ Das sagt Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) über den Münchner Schulpreis.
Mitmachen lohnt sich für die Schüler*innen aller Münchner Schulen, Schulklassen oder die gesamte Schulgemeinschaft. Bis Mittwoch, 20. Dezember, reichen Interessierte unter muenchen.de/schulpreis eine erste Ideenskizze ein. Im März 2024 präsentieren alle Teilnehmenden ihre Konzepte. Die Jury nominiert Projekte für die Finalrunde und prämiert im Rahmen von Schulbesuchen die Sieger. Insgesamt sind Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro zu gewinnen.
Ihr BenE-München-Team

Gift und Wahrheit: Über den Südtiroler Pestizidprozess und weitere Einschüchterungsklagen gegen Umweltaktivist*innen
VORTRAG, DISKUSSION (auch online) | Dienstag, 5. Dezember | 19 Uhr | Münchner Zukunftssalon, Goethestraße 28 | Umweltinstitut München e.V., Münchner Forum Nachhaltigkeit
Die Referierenden Alexander Schiebel und Karl Bär, Mitglied des deutschen Bundestags (Bündnis 90/Die Grünen), berichten im Gespräch mit Veronika Feicht (Umweltinstitut München e.V.) von einem erstaunlichen Vorfall. Der Filmemacher Schiebel und Bär, damals Agrarreferent des Umweltinstituts München, hatten es gewagt, den extrem hohen Pestizideinsatz beim Obstbau im Südtiroler Vinschgau öffentlichkeitswirksam zu kritisieren. Beide kassierten dafür eine satte Starfanzeige: unter anderem von beinahe 1.400 Obstbauer und der Landesregierung in Südtirol.
Der sich anschließende Prozess gilt im deutschsprachigen Raum als bekanntestes „SLAPP Verfahren“. SLAPP steht für Strategic Lawsuit Against Public Participation und bedeutet: langwierige und finanziell aufwendige Gerichtsprozesse, mit denen die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft weltweit versuchen, Aktivist*innen mundtot zu machen und unbequeme Kritik zu unterdrücken. Wenn auch in diesem Fall ohne Erfolg.
Der ungleiche Kampf, der als „Südtiroler Pestizidprozess“ durch die Medien ging, endete mit einem Freispruch auf ganzer Linie. Doch europa- und weltweit nimmt die Zahl dieser Einschüchterungsklagen dramatisch zu. Zur Anmeldung geht es hier.
Wetterextreme und Klimarisiken – Müssen nun Gerichte den Kliimaschutz beschleunigen? 
PODIUMSDISKUSSION | Dienstag, 5. Dezember | 18 Uhr | Munich Re, Saal Europe, Giselastraße 21 | Münchener Rück Stiftung in Kooperation mit Achteck – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
Es ist schon so weit gekommen: Nun sollen sogenannte Klimaklagen den Klimawandel aufhalten. Bereits 2021 beschäftigte sich das Bundesverfassungsgericht mit einer Verfassungsbeschwerde gegen das Klimaschutzgesetz. 2023 haben sechs Jugendliche aus Portugal vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen Prozess wegen mangelnden Klimaschutzes gegen 32 Staaten angestrengt. Welche Möglichkeiten bieten nationales Recht und Völkerrecht, um einzelne Akteure mittels Klage zur Verantwortung zu ziehen? Diese und weitere Fragen diskutieren unter anderem Prof. Dr. Drs. hc. Ortwin Renn (R IFS – Forschungszentrum für Nachhaltigkeit, Helmholtz-Zentrum Potsdam, acatech Präsidiumsmitglied), Tobias Grimm (Head of Climate Advisory and NatCat Data, Munich Re) und Prof. Dr. Martin Schulte (Institut für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht, TU Dresden). Zur Anmeldung geht es hier.
Tuesday Discussion with Richard Hölzl (Museum Fünf Kontinente)
VORTRAG, DISKUSSION | Dienstag, 5. Dezember | 16.30 – 17.45 Uhr | Rachel Carson Center, Leopoldstraße 11a | Rachel Carson Center (RCC)
Die „Tuesday Discussion“ ist für jeden zugänglich. Zu Gast diesmal ist Richard Hölzl. Der Umwelthistoriker stellt das Münchner Museum Fünf Kontinente vor und erläutert die Geschichte von Flussartefakten aus Kamerun. Bereits am Donnerstag, 7. Dezember, erfolgt unter dem Dach des RCC ein weiterer Vortrag. André Felipe Cândido de Silva von der Oswaldo-Cruz-Foundation in Brasilien spricht an der Katholische Hochschulgemeinde, Leopoldstraße 11, von 12.30 – 13.45 Uhr, über den „Amazonas als Anthropozän-Hotspot“.
Prof. Dr. Volker Quaschning: „Energierevolution – Jetzt!“
VORTRAG, DISKUSSION (auch online) | Donnerstag, 7. Dezember | 19 – 21 Uhr | Carl-von-Linde-Hörsaal (TUM), Arcisstraße 21 | Protect the Planet, Saubere Energie München e.V. und weitere
Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für regenerative Energien. Anhand von konkreten Beispielen wird er darstellen, wie der Umstieg auf eine nachhaltige und klimaneutrale Wirtschaft (immer noch) gelingen kann. Zur Anmeldung geht es hier. (Bild: Protect the Planet)
Warum handeln wir nicht in der Klimakrise? – Grundlagen des Klimawandels
VORTRAG | Donnerstag, 7. Dezember | 20 – 21.30 Uhr | Einstein 28, Einsteinstraße 28 | Münchner Volkshochschule (MVHS)
Den so wichtigen Klimaschutz bringen einige Menschen oft in Verbindung mit Verzicht oder damit, dass Sprit, Heizen, Gas, Fleisch oder Flugreisen immer teurer werden. Aber was kostet denn ein fortschreitender Klimawandel, wenn die Menschen nicht oder nur zögerlich handeln? Und was bedeutet er für die Wirtschafts- und Sozialsysteme und wie viele Menschen werden ihm jährlich zum Opfer fallen? Der Dozent Dr. Alexander Eichberger gibt einen fundierten Einblick in die Grundlagen des Klimawandels.


Nachhaltige Geschenke selber machen und müllfrei verpacken
WORKSHOPS, HANDARBEIT | Dienstag, 12. Dezember | 19 Uhr | Nachbarschaftstreff baum 20, Baumkirchner Straße 20 | baum 20
Der zweite Workshop mit Zero-Waste-Expertin Aline Pronnet lädt ein, in die nachhaltige Magie der Feiertage einzutauchen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie einzigartige, umweltfreundliche Geschenke selbst herstellen und ganz ohne Abfall produzieren können. Sie entdecken außerdem kreative, müllfreie Verpackungsideen, die die Freude des Schenkens und Nachhaltigkeit in Einklang bringen.
Materialkostenbeitrag: 5 Euro. Anmeldung per Email erbeten.
Umweltbildung im Kindergarten – Einblicke in das Projekt „KreislaufKita – Ressourcenschutz von klein auf“
SEMINAR (online) | Dienstag, 12. Dezember | 14 – 15.30 Uhr | BilRessNetzwerk – Bildung für Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz
In Zusammenarbeit mit sieben Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen werden Mitmachaktionen und Materialien konzipiert und erprobt. Sie sollen den Drei- bis Sechsjährigen im Rahmen eines kindgerechten Storytellings nahebringen, wie Ressourcenschutz funktioniert. Geschichten, Stofftiere, Spielvorlagen sowie Elterninformationen und didaktische Begleitmaterialien für die Mitarbeitenden im frühkindlichen Bildungsbereich sind dabei zentrale Bausteine, um schonende und effiziente Rohstoffnutzung anzuregen. 
Der Koordinator und Bildungswissenschaftler Dr. Tobias Lobstädt gibt Einblicke in die bisherige Projektarbeit. Es richtet sich an Umweltberater*innen, Eltern und Kita-Mitarbeitende sowie alle Interessierten. Zur Anmeldung per Email geht es hier.
Mehrweg. Mach mit!
SCHULUNG (online) | Dienstag, 12. Dezember | 10 – 14.30 Uhr | Deutsche Umwelthilfe e.V.
Die Multiplikator*innen-Schulung enthält sowohl informative als auch interaktive Elemente, die in Form von Vorträgen und Gruppenarbeiten umgesetzt werden. Gastvorträge aus der Mehrwegpraxis zeigen, wo effektive Mehrwegförderung ansetzen muss. Die Teilnehmenden lernen, Klimavorteile von Mehrwegprodukten eigenständig unter ihren Zielgruppen bekannt zu machen, klimafreundliche Kaufentscheidungen zu fördern und konkrete Klimaentlastungspotentiale zu erkennen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Giesinger Wintertreiben am Grünspitz
AKTION, UNTERHALTUNG, KUNST | bis Samstag, 23. Dezember | donnerstags und freitags, 16 – 22 Uhr, samstags und sonntags 14 – 22 Uhr | Grünspitz, Tegernseer Landstraße 104 | Green City e.V. in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Stadtteilverein Wir in Giesing 
Es wurde gerade erst eröffnet: das Giesinger Wintertreiben am Grünspitz. Immer von Donnerstag bis Sonntag gibt es in Sichtweite zum Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik, Foodtrucks, Glühwein und Punsch, Feuertonnen, Kinderprogramm, handgemachten Produkten aus Giesing sowie einem Ausstellungseck für Künstler*innen. Sonntags ist außerdem Familienzeit – mit Leihspielzeug für Kinder, Stockbrotgrillen und unterschiedlichsten künstlerischen Darbietungen. Am Sonntag, 16. Dezember, gibt es zudem einen Flohmarkt. Private Verkäufer*innen können noch einen Stand unter gruenspitz@greencity.de anmelden. Die Standgebühr beträgt zehn Euro.
Wie können wir selbstgesteuertes und projektorientiertes Lernen fördern?
VORTRAG, DISKUSSION (online) | Dienstag, 16. Januar | 16 – 17.30 Uhr | Robert-Bosch-Stiftung
Wie schafft es eine Schule, selbständiges Lernen auch in Teams zu organisieren und Schüler dadurch zu befähigen, zukunftsfähig Denken und Handeln zu erlernen? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt sich das Webinar. Dafür treten die Teilnehmenden in den Dialog mit Vertretern der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach. Diese übrigens erhielt den Deutschen Schulpreis 2023.
Gesucht: Wissenschaftliche Referentin / Wissenschaftlicher Referent (m/w/d)
STELLENAUSSCHREIBUNG | Bewerbung bis Montag, 18. Dezember | Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI)
Das DJI ist eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute Europas mit aktuell etwa 500 Mitarbeitenden in München und am Standort Halle (Saale). Gesucht wird nun eine Wissenschaftliche Referent*in für die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik in der Institutsleitung. Zu den Kernaufgaben der Bewerbenen zählen unter anderem die Konzeption, Organisation und Begleitung der Kinder- und Jugendbeteiligung in der Arbeit des Bundesjugendkuratoriums. Voraussetzung unter anderem: ein abgeschlossenes sozialwissenschaftliches Hochschulstudium (Master, Magister, Diplom) der Fachrichtungen Pädagogik, Soziologie oder Politikwissenschaft.
„Handelspolitik – Ideen für den Unterricht (ab Klassenstufe 10)“
UNTERRICHT, INFORMATION | Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA)
Immer wieder beklagen sich junge Menschen darüber, dass sie in ihrer Schulzeit kaum Gelegenheit hatten, sich mit strukturellen Aspekten der EU-Afrika Beziehungen auseinanderzusetzen. In der Folge hat sich bei manchen leider auch ein homogenisierendes Afrika-Bild voller Stereotype festgesetzt. Doch das muss weiterhin nicht so bleiben. Die KASA hat einiges zu dem breiten Themenkomplex „Afrika“ veröffentlicht. Das vorliegende Unterrichtsmaterial arbeitet einige dieser Publikationen und Erkenntnisse auf, um Lehrkräften zu ermöglichen, Aspekte der Handelspolitik der EU mit ausgewählten afrikanischen Ländern oder Regionen in den Unterricht zu integrieren. Die Broschüre ist als Anregung für interaktive Unterrichtsstunden gedacht. Zum Download geht es hier. Gedruckte Exemplare können hier bestellt werden.

Andreas Schöttl für:
BenE München e.V.
Ledererstr. 17
80331 München
Deutschland

+49 89 2300 27 84
info@bene-muenchen.de
www.bene-muenchen.de

Forumtheater der Unterdrückten

Der Verein „ESCALA e.V. – Kunst und Kultur im Interkulturellen Kontext“ lädt zu einem kostenlosen Theaterworkshop unter dem Motto „Theater der Unterdrückten“ ein. Die Veranstaltung findet am 1. und 8. Dezember von 10 bis 15 Uhr im Interkulturellen Zentrum „Gertrud von Saldern“ am Gotthardtkirchplatz 10 statt. Der Workshop richtet sich an Frauen, Männer, insbesondere FLINTA (Frauen, Lesben, Inter, Non-binäre, Trans, Agender) und LGTB (Lesbian, Gay, Trans, Bisexual) ab 16 Jahren, unabhängig von Herkunft und Hintergrund.

Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, individuelle und diskriminierende Erfahrungen mithilfe theaterpädagogischer Methoden zu verarbeiten. Unter der Leitung von Andreas Spading, einem erfahrenen Praktiker des „Theaters der Unterdrückten“, werden verschiedene Schauspiel-Methoden, wie Forumtheater, Zeitungstheater und das „Unsichtbare Theater“, vermittelt. Diese wurden vom brasilianischen Theaterregisseur Augusto Boal entwickelt und dienen dazu, Mechanismen der Unterdrückung zu erkennen und ermutigen dazu die Realität zu verändern.

Interessierte können sich unter [escala-info@web.de] oder telefonisch bei Sharon Kotkovsky unter 0176-35145266 anmelden.

https://meetingpoint-brandenburg.de/neuigkeiten/artikel/147045–theater-der-unterdrueckten-im-dezember

Theaterpädagogik

Theaterpädagogik hat nicht nur mit Kunst und Theater zu tun, es ist auch die Lernfähigkeit in Ausdruck, Körperbewusstsein und Gruppe, und die Art der Vermittlung in guter Atmosphäre: Supervision kann dazu einige wichtige Hinweise geben, bevor du entmutigt und niedergeschlagen von „hoffnungslosen Fällen“ an dir selbst zweifelst:

Die wachsende Unkultur von animierten Computer-Spielen und die Privatfernseh-Vorurteile, verordnet durch die kapitalistischen Wettbewerbs-Parteien, machen unsere nächsten Generationen etwas unfähiger, tatsächlich handlungsbereit zu sein, einige sind nur noch reaktiv. Das gefällt Befehlshabern und Abzockern, die aus Steueroasen wie Grünwald und Luxemburg mit unseren Wohnungen zocken.

Augusto Boal hat in seiner Ästhetik der Unterdrückten davon geschrieben, wie vor Jahren Paulo Freire in seiner Ecopedagogy zu einer Pädagogik der Empörten.

Den Beruf der Theaterpädagogen

Theaterpädagogik definierten wir Anfang der 1980er Jahre, als auch Kinder- und Jugendtheater auf die Bühnen kamen, und lösten uns von der autoritären Unterrichtung:

bis dahin war es in der Schauspiel-Ausbildung wie in mancher Kunst der früheren Zeit: Eine erfahrene ältere Künstler*in gab ihre Erfahrungen in einer Art Unterricht weiter, wie sie selbst gelernt hatte.

Genau so lernte man im Theater alle entsprechenden Berufe: Schauspiel als Ausdruck und Rollen-Arbeit, Regie und Regie-Assistenz zum Ablauf eines Stückes, dazu Bühnenbild und Kostüm etc. Dramaturgie als Gesamt-Blick auf die Produktion, bis auf die Intendanz, die Besetzung bisher eine heilige Kritiker*- und Presse-Aufgabe – was sich gerade ändern kann ;-))

In der Zeit des Faschismus waren die Theaterexperimente und -formen von Bert Brecht und Erwin Piscator in andere Länder ausgewichen, zeitweise im Austausch in Russland sehr erfolgreich, unter Stalin nach Amerika weiter geflohen:

In jener Zeit begann sich das neue Theater zu öffnen und ging durch die Lande, wie Bread and Puppet, das Living Theatre mit Judith Malina und Julian Beck und Armes Theater des Jerzy Grotowski kam auf die Festivals auf Plätze und in Zirkuszelte, gestaltete Workshops und völlig neue Erfahrungswelten, wie das Körpertheater, die dann auch mal zur Demo werden konnten

Forumtheater zu Gast in Brixlegg

https://www.rofankurier.at/offcanvas-news-termine/5128-forumtheater-zu-gast-in-brixlegg

Fünf Schauspielerinnen und Schauspieler, ein provokantes Stück, ein Moderator und ein interessiertes Publikum. Das sind die Zutaten für das Forumtheater „Jetzt“.

Das Publikum kann mitentscheiden: Wie könnte das Stück noch ausgehen?

Welche Entscheidungen sollten anders getroffen werden?

„Jeder kann, niemand muss mitmachen“, erklärt der Initiator Armin Staffler, ist Politologe und Theaterpädagoge beim Verein spectACT. Gemeinsam mit Klimabündnis Tirol und TKI hat er das Klimatheater-Projekt im Rahmen der Initiativen Klimakultur Tirol ins Leben gerufen.

Das Stück wird Tirol weit an unterschiedlichen Standorten aufgeführt. Die KlimaWerkstatt Alpbachtal (KLAR! Alpbachtal) und der Volkstheaterverein Brixlegg laden zur Aufführung in der Aula der VS Brixlegg ein. Beginn ist um 19:30 Uhr am Freitag, 22. September, Eintritt frei!

Mehr: https://www.rofankurier.at/offcanvas-news-termine/5128-forumtheater-zu-gast-in-brixlegg

„Brücken statt Mauern“

„Brücken statt Mauern“ – Theaterprojekt in der Süchtelner Königsburg

….

„Während dieses Workshops werden wir uns gemeinsam auf eine Reise begeben, auf der wir uns gegenseitig kennen lernen und diesen Themen anhand von partizipativem Theater, Geschichten und Erfahrungen nähern“, erläutert Kistemaker das Vorgehen. Dieses gemeinschaftsbasierte Theatermodell basiert auf der Arbeit von David Diamond (Theater for Living) und Augusto Boal (Theater der Unterdrückten, Rainbow of Desires und Forumtheater). Im Laufe der Arbeit wird die Gruppe kurze Theaterstücke entwickeln. Idee ist es, nicht die Geschichte einer einzelnen Person, sondern die Geschichte von Gemeinschaft zu erzählen. Ziel ist es, neue Perspektiven und die Freude am Theaterspielen zu entdecken. Schauspielerfahrung ist nicht nötig.

Am Freitag, 15. September, 20 Uhr, führt ein öffentlicher Vortrag „Partizipatives Theater“ die Workshop-Teilnehmer und interessierte Zuschauer in die Thematik ein. (Eintritt frei)

Am Samstag, 16., und Sonntag, 17. September, finden die Workshops in der Königsburg statt. Die Spiele und Übungen sind für jeden Körper und jedes Alter geeignet. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung wird bis 30. August 2023 erbeten unter partizipatives-theater@proton.me Ausführliche Informationen unter http://www.koenigsburg.org.

Im Rahmen eines öffentlichen Forumtheaters werden am Sonntag, 24. September, die im Workshop erarbeiteten Szenen vor Publikum präsentiert. Dabei haben die Zuschauer und Zuschauerinnen Gelegenheit, Ideen auszuprobieren, um die Szenen zu ändern und damit Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Die Veranstaltung in der Königsburg beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro; Kartenvorverkauf in der Königsburg und bei La Cucina in Süchteln, in der Buchhandlung im Kaisereck in Viersen sowie in der Buchhandlung Doetsch in Dülken.

Das Theaterprojekt wird durch das Programm “Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. (opm)

Ästhetik der Unterdrückten

Augusto Boal und die Ästhetik der Unterdrückten

„Die Gesellschaft verändert man über Worte, Bilder und Töne – die drei Formen, die auch die Unterdrücker verwenden“, sagte der Dramaturg Augusto Boal. Wie wir gegen die Enteignung der Medien und die Verwirrung der Zeichen in der Vielfalt vorgehen können, hat er in seinem letzten Buch geschrieben, das immer noch nicht in deutsch vorbereitet ist. In etlichen internationalen Treffen hat uns Augusto seine Ideen vermittelt. Kleine Ansätze sind in jedem Workshop enthalten … und kleine Anfänge hier.

Die Powerpoint-Projektion
Auf dem Weg zum Legislativen Theater: http://www.slideshare.net/FritzLetsch/legislativ2

Die Unterdrückten auf der Bühne des Lebens

Die größte Übereinstimmung zwischen Paulo Freire und Augusto Boal ist weder der ihres Todes (am 2. Mai) noch die politische Geschichte, die die beiden gemeinsam haben und die sie gefährlich machte für die Militärdiktatur, die beide des Landes für Jahre aus dem Lande gewiesen hatte. Was diese beiden bemerkenswerten Brasilianer zusammenbringt, die sind auch nicht die unzähligen Preise, die sie für ihre geistige Tätigkeit erhielten, noch die Nobelpreis-Nominierung.

Die größte Ähnlichkeit zwischen Freire und Boal liegt in der tiefen gemeinsamen Überzeugung, für die sie ihr ganzes Leben kämpften: Die Sache der Unterdrückten.
Auf den Tag genau 12 Jahre nach Paulo Freires Tod (2. Mai 1997) verließ uns Augusto Boal 2009. Und, nach dem Beispiel unseres größten Erziehers, hinterließ uns der Gründer des Theater der Unterdrückten ebenfalls ein Erbe der Hoffnung. Seine Kunst war nie eine bloße Allegorie des Lebens oder eine Bedeutung in sich. Für Boal ist die Ästhetik der Unterdrückten in erster Linie ein Werkzeug für soziales Lernen und Aktion.

In einer seiner letzten öffentlichen Reden, im März 2009, als er den Titel als UNESCO-Botschafter für Theater erhalten hat, sagte Boal, dass „Bürger nicht diejenigen sind, die in der Gesellschaft leben, sondern jene, die sie transformieren“. Er sagte auch, „wir haben die Pflicht, eine andere Welt zu erfinden, weil wir wissen, dass eine andere Welt möglich ist“. http://www.youtube.com/user/nemashim#p/a/u/2/j36-xF_KAgA

Auch für die in der Nähe zu ihm und vor allem in einem solchen schmerzhaften Moment, über Boals Biographie zu reflektieren, ist immer noch das Leben zu feiern. Es ist darauf zu bestehen, auf dem Pfad des Wandels vom Ausgangspunkt der und mit den Unterdrückten zu arbeiten. Boal war sicher einer dieser unerlässlichen Männer, von denen Brecht sprach.

Die Tatsache, dass er mit der Arbeit in Ländern aller Kontinente so viele Theater-Gruppen in der ganzen Welt beeinflusste, sind der soziale Beweis dafür, dass seine Kunst zutiefst menschlich und daher revolutionär ist.

Den Verwandten, Freunden und Bewunderern von Augusto Boal wollen wir unser Beileid ausdrücken und die Gewissheit, dass seine Anwesenheit für immer in der Erinnerung als auch in der sozialen Praxis sein wird, die von seinem Leben inspiriert ist.

Paulo Freire Institut Jason Mafra UNIFREIRE www.paulofreire.org
Boals Botschaft zum Welttheatertag 2009

Teatro Negro: Sechs afrobrasilianische Stücke

von Jose de AlencarAldro AnunciaçáoAugusto BoalLuiz Silva CutiGianfrancesco GuarnieriNelson RodriguesAbdias Do Nascimento und Marina Spinu

Beschreibung
»Teatro Negro« ist die erste Anthologie afrobrasilianischer Theaterstücke im deutschsprachigen Raum: Sie präsentiert sechs
Dramen, die als Marksteine in der Geschichte des afrobrasilianischen Theaters gelten, von den Anfängen der brasilianischen
Romantik bis ins 21. Jahrhundert, u. a. von Augusto Boal, dem Begründer des Theaters der Unterdrückten, Nelson Rodrigues, Cuti, Aldri Anunciação und Abdias do Nascimento.

»Überall auf der Welt ist es das gleiche: auf der einen Seite die Weißen. Nein, nicht auf der einen Seite. Oben. Unten
der Schwarze, geschlagen … getreten … ermordet …« Abdias do Nascimento

https://www.plautz.at/item/Teatro_Negro/Jose_de_Alencar/Aldro_Anunciao/Augusto_Boal/Luiz_Silva_Cuti/Gianfrancesco_Guarnieri/?isbn=9783895815270

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